Aus der Geschichte des St. Klemens Hofbauer-Komitees

Gründung als Verein: 1917

Schon gleich nach der Erhebung von Klemens Maria Hofbauer zum Stadtpatron von Wien (Jänner 1914) wurden Überlegungen angestellt, die Verehrung des Heiligen und eventuelle Kirchenbauten zu fördern. So kam man zum Ergebnis, dass hierfür ein eigener Verein gegründet werden sollte,

das „St. Klemens Hofbauer-Komitee“.

Pater Wilhelm Janauschek erster Obmann

Mitten im 1. Weltkrieg wurden Statuten erarbeitet und bei den Behörden eingereicht. Nach Zustimmung durch das Ordinariat, wurde das St. Klemens Hofbauer-Komitee von der k.k. Niederösterreichischen Statthalterei am 24. Februar 1917 errichtet. Die erste Generalversammlung wurde für den 22. April 1917 ausgeschrieben. Dies alles unter dem „Ehrenschutz des Fürsterzbischofs Kardinal Friedrich Piffl“. Ort der Versammlung war der große Klemens Maria Hofbauer-Saal in Wien-Hernals. Bei der Generalversammlung waren zwei Festredner eingeladen: Kanonikus Msgr. Anton Dobner, Dechant von Maria Taferl und Feldkonsistorialrat Monsignore Dr. Ferdinand Pawlikowski.

Zum ersten Obmann bei der Generalversammlung wurde der vormalige Provinzial und nun amtierende Rektor von Maria am Gestade, P. Wilhelm Janauschek  gewählt; ihm zur Seite gesellte sich der Stellvertreter und Kassier Rechnungsrat August Schuhmacher. P. Janauschek war dann ab 1918 für mehrere Jahre Ökonom des Klosters Hernals, Seelsorger und Begleiter der Vereine in Wien-Hernals.

Das Komitee bestand bis 1938 aus nur 12 „tätigen“ (wahlberechtigten) Mitgliedern; der Rest waren Fördermitglieder, Stifter und Ehrenmitglieder.

Die Ziele des Vereins nach den Statuten (u.a.): „Verbreitung der Verehrung des hl. Klemens. Erbauung und Ausstattung von Klemens-Kirchen, … Kirchenbauten“.

Neue Klemens-Kirchen

In den nächsten zwei Jahrzehnten wurden maßgeblich durch Spendenaktionen drei Klemenskirchen für die Redemptoristen errichtet. Die Notkirche und spätere Pfarrkirche in Wien-Gatterhölzl (zum hl. Klemens); die Klemenskirche in Taßwitz (am Geburtsthaus des Heiligen, 1933), sowie die große Klemenskirche in Oberpullendorf, 1935 (Burgenland). Daneben wurden Ehrentafeln für den Heiligen (bei der Minoritenkirche, St. Ursula,…) ermöglicht. Gleich nach dem Weltkrieg wurde auch die Zeitschrift „Ölzweige“ vom Komitee angemeldet und herausgegeben. Der Name geht auf eine Zeitschrift von ehemaligen Klemens-Schülern im 19. Jahrhundert zurück.

Der Verein wandert nach Hernals

Durch die Annexion Österreichs durch Nazi-Deutschland 1938,  mussten alle Vereine ihre Statuten ändern, bzw. zur Bestätigung neu einreichen. So wurden auch die Statuten des St. Klemens Hofbauer-Komitees abgeändert. Der Obmann hieß nunmehr „Vereinsführer“. Die Vereinsadresse war fortan das Redemptoristenkloster in Wien-Hernals. Obmann war demnach immer der Pfarrer (oder Administrator) der Marienpfarre bzw. dessen Vertreter. Ab 1938: Obmann Pfarrer P. Pfeifer. Stellvertreter P. Grasl. Oberrechnungsrat August Schumacher war weiterhin großer Promotor und Kassier.

Statutenänderung nach dem Krieg

Nach dem Krieg wurden die Statuten wiederum verändert; im Wesentlichen blieben diese bis in die 90-er Jahre gültig. Die erste Generalversammlung fand wiederum in Hernals statt (1946). Der jeweilige Provinzial wurde nunmehr immer auch zum Obmann des Vereines erhoben. Es wurde auch ein geschäftsführender Obmann gewählt. Von den „nur“ 12 aktiven Mitgliedern des Vereins wurden 1/3 vom Provinzial der Redemptoristen ernannt, 2/3 durch die Generalversammlung. Die Vereinsadresse wurde in das Kloster Maria am Gestade verlegt. Nach dem Krieg wurde insbesondere die neue Klemens-Kirche in Wien-Gatterhölzl finanziell gefördert. Auch die Renovierung in Maria am Gestade, sowie an anderen historischen Orten wurden durch Spenden-Aktionen unterstützt.

Nach 1990 – unter Provinzial P. Alois Kraxner – und ab 1996 wurden unter der Obmannschaft von Provinzial P. Josef Kampleitner, wurden „Bausteinaktionen“ durchgeführt, zur Unterstützung der Redemptoristen in der Ukraine – nach der Verfolgung und Unterdrückung durch die Kommunisten.

Öffnung des Vereins  – neue Projekte im In- und Ausland

Im Jahre 2008 (unter Provinzial P. Lorenz Voith) fand eine neue Umstrukturierung des Vereines statt. Veränderungen waren auch aufgrund der Vorschriften des neuen österr. Vereinsgesetztes notwendig. Konsequenzen: Öffnung des Vereins für weitere ordentliche Mitgliedern; freie Wahl des Obmanns und des Vorstandes; Einsetzung von Rechnungsprüfern. Die Ziele des Vereines wurden erweitert: Neben der Förderung der Verehrung des hl. Klemens, der Herausgabe von Schriften, die Unterstützung von pastoralen und sozialen Projekten und Bauten der Redemptoristen in Österreich und weltweit, wurde auch eine Vernetzung von redemptoristischen Laienmitarbeitern und Förderern in ganz Österreich zum Ziel; weitere Schwerpunkte: Geistliche Veranstaltungen; Wallfahrten, sowie die Möglichkeit zur Gründung von Sektionen und die Zusammenarbeit mit anderen redemptoristischen Laienvereinen (z.B. Klemens Hofbauer-Freundeskreis, Innsbruck; St. Alfons-Freundeskreis, Ingolstadt; Bischenberg/Elsaß;…).

In den letzen zehn Jahren wurden u.a. folgende Projekte vom Komitee unterstützt: Bau des Jugendheimes in Orsk (Sibirien/Redemptoristen); Kirchenbauten in der Ukraine; Sozial-Projekte in Indien (Kerala); Spenden für Afrika und Albanien. Spendenaktion für das neue „Klemens-Museum“ in Maria am Gestade (bis 2014).

Weitere Vereinsaktivitäten: Jährliche Kultur- und Pilgerfahrten; Herausgabe von Sonderbriefmarken; Weiterbildung, Einkehrtage für Mitglieder und Interessierte; Jahreswallfahrten nach Taßwitz (September); Hilfe bei der Begleitung des Klemens-Museums. Seit 2015 befindet sich das Sekretariat des Vereins wiederum in Wien-Hernals (1170 Wien, Wichtelgasse 74/Clemens Hofbauer-Platz).

Magazin

Regelmäßige Spenden-Rundbriefe (Klemens-Bote) ergänzen die Vereins- und Spendenaktivitäten. Das Gewinnen neuer Mitglieder und auch Förderer ist für das Jubiläumsjahr eine der Prioritäten.

Eine eigene web-site für die nächsten Jahre ist angedacht.

100 Jahre St. Klemens Hofbauer-Komitee: Wahrscheinlich ist es der am längsten durchgehend bestehende Verein von Laien und Förderern innerhalb der Kongregation der Redemptoristen weltweit. Vereine sind keine Auslaufmodelle oder Relikte vergangener Jahrhunderte, sondern mehr denn je (in vielleicht veränderter Form) eine wichtige Basis für Veranstaltungen, Aktionen und Projekten im Sinne des hl. Klemens Maria Hofbauer! Möge es dem Komitee weiterhin segensreich gelingen!

Lorenz Voith CSsR, Obmann des St. Klemens Hofbauer-Komitees (2017)

 

Aktueller Vorstand des Komitees (2022):

Galerie mit Bildern aus Vergangenheit und Gegenwart des St. Klemens Hofbauer Komitees: